Lärmmessung am Arbeitsplatz

Lärmmessungen kommen vor dem Hintergrund der Lärmbekämpfung am Arbeitsplatz eine besondere und wichtige Bedeutung zu. In den gesetzlichen Regelungen wird bestimmt, dass der Arbeitgeber mit der Durchführung von Lärmmessungen nur Personen beauftragen darf, die über die dafür notwendige Fachkunde und die erforderlichen Einrichtungen verfügen (TRLV Lärm, Teil 1)

Wir als Ingenieurbüro in München verfügen über die erforderliche Fachkunde, sowie über Lärmmessgeräte, die den geforderten Stand der Technik bei Lärmmessungen bieten. So sind wir in der Lage, Ihr Unternehmen bei Lärmmessungen im Arbeits- und Gesundheitsschutz wie auch bei sonstigen Akustikmessungen professionell zu unterstützen.

Warum muss eine Lärmmessung am Arbeitsplatz durchgeführt werden?

Im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung sowie bei der Ermittlung von Lärmbereichen in einem Unternehmen nach der Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung (LärmVibrationsArbSchV) oder der Beurteilung eines medizinischen Falls von Lärmschwerhörigkeit wird es nötig sein, jene Lärmeinwirkung genau zu bestimmen, denen eine Person am Arbeitsplatz ausgesetzt ist. Man spricht hierbei von der Lärmexposition am Arbeitsplatz.

Die Bestimmung des Lärms geschieht durch eine Lärmmessung mit Hilfe eines Messinstruments. Hierbei werden alle auf einen bestimmten Ort oder eine Person einwirkenden Geräusche (Geräuschimmission) erfasst und nach bestimmten Kriterien bewertet. Die Geräusche mehrerer Lärmquellen und die Schallreflexionen innerhalb eines Raumes können sich dabei überlagern und aufsummieren und die Auslösewerte für den Lärmexpositionspegel (Geräuschpegel) nach der LärmVibrationsArbSchV erreichen oder überschreiten. Wie man den Lärmexpositionspegel bestimmt, ist in der Norm DIN EN ISO 9612 festgelegt. Besondere Bedeutung hat der Tages-Lärmexpositionspegel, als Maß für die Gehörgefährdung von Personen durch die Geräuschexposition am Arbeitsplatz während einer Arbeitsschicht.

Wie soll man eine Lärmmessung durchführen?

Lärmmessungen am Arbeitsplatz sind meistens schwieriger als man zunächst vermutet. Oft handelt es sich am Arbeitsplatz um unterschiedliche Tätigkeiten, die zeitlich und örtlich wechseln. Insofern steigt der Aufwand für eine Lärmmessung für diese Tätigkeiten nicht unbeträchtlich. Lärmmessungen sind auch immer dann besonders sorgfältig auszuführen, wenn sich im Verlauf der Lärmmessung herausstellt, dass die gemessenen Schalldruckpegel nahe an den Auslösewerten von 80 und 85 dB(A) liegen oder wenn hohe Spitzenschalldruckpegel ab 135 dB(C) gemessen werden. Zudem erweist sich die Auswertung von Lärmmessungen oft als sehr umfangreich.

In den Technische Regeln zur Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung TRLV (TRLV Lärm) wird nicht ohne Grund verlangt, dass nur Personen, welche über die notwendige Fachkunde und die erforderlichen Messgeräte verfügen, die Lärmmessungen durchführen sollen.

Zudem verlangt die TRLV Lärm Kenntnisse

  • über die Inhalte der LärmVibrationsArbSchV
  • über die Messverfahren nach DIN EN ISO 9612
  • über die zu bestimmenden Messgrößen
  • über lärmrelevante Tätigkeiten und Arbeitsmittel
  • über die Dokumentation der Messungen
  • zur Beurteilung möglicher Wechsel- oder Kombinationswirkungen mit Vibrationen und Stoffen, die giftig auf das Innenohr wirken (Ototoxine)

Wir als Ingenieurbüro in München verfügen über die erforderliche Fachkunde, sowie über Lärmmessgeräte, die den geforderten Stand der Technik bei Lärmmessungen bieten. So sind wir in der Lage, Ihr Unternehmen bei Lärmmessungen im Arbeits- und Gesundheitsschutz wie auch bei sonstigen Akustikmessungen professionell zu unterstützen.

Welches sind die unterschiedlichen Arten von Lärmmessungen?

Personenbezogene Messung

Bei einer personengebundenen Lärmmessung wird das Messgerät von dem Beschäftigten während seiner Tätigkeit am Körper getragen. Dabei sollte das Mikrofon idealerweise über der Schulter in der Nähe des Ohres angebracht sein. Das verwendete Messegerät ist ein sogenanntes Lärmdosimeter, welches die Lärmbelastung über einen langen Zeitraum aufzeichnen kann. Diese Art der Lärmmessung wird immer dann gewählt, wenn Beschäftigte unterschiedliche Tätigkeiten an unterschiedlichen Arbeitsplätzen durchführen.

Ortsbezogene Messung

Die ortsfeste Lärmmessung wird meistens dann durchgeführt, wenn der Beschäftigte an seinem Arbeitsplatz nicht anwesend ist.  Das Mikrofon befindet sich dann in der üblichen Position des Kopfes.

Messstrategien nach DIN EN ISO 9612

In der DIN EN ISO 9612 werden drei Messstrategien der Lärmmessung aufgeführt.

Tätigkeitsbezogene Lärmmessungen

Ein repräsentativer Arbeitstag wird in einzelne Arbeitsaufgaben aufgeteilt. Für jede Arbeitsaufgabe  wird die Dauer ermittelt. Danach wird der jeweilige Schalldruckpegel durch eine ortsfeste Lärmmessung ermittelt. Aus den Werten dieser Lärmmessungen lässt sich dann der Tages-Lärmexpositionspegel berechnen.

Berufsbildbezogene Lärmmessungen

Bei berufsbildbezogenen Lärmmessungen handelt es sich um ein Stichproben-Verfahren, mit Hilfe dessen die Lärmbelastung von Arbeitsplätzen bestimmt werden kann. Diese Art der Lärmmessung bietet sich immer dann an, wenn die übliche Arbeit aus sehr vielen Einzeltätigkeiten besteht. Diese Stichprobenmessungen gleicher Dauer und ausreichender Anzahl sind über mehrere Tage und mehrere Beschäftigte verteilt. Über die so ermittelten Werten kann der Tages-Lärm­expo­sitions­pegel für das zu betrachtende Berufsbild gewonnen werden.

Ganztages-Lärmmessungen

Bei dieser Messmethode werden vollständige Arbeitsschichten durch Lärmmessungen über einen langen Zeitraum erfasst. Dabei sollen die ausgewählten Arbeitstage repräsentativ für den betrachteten Arbeitsplatz sein. Diese Art der Lärmmessung wird vor allem für mobil eingesetzte Beschäftigte mit vielen unter­schied­lichen Tätigkeiten empfohlen. Das hierbei verwendete Messinstrument ist in der Regel ein personen­gebunde­nes Lärmdosimeter.

Welches sind die wichtigsten Messgrößen bei einer Lärmmessung?

Schalldruckpegel

Der Schalldruckpegel stellt ein Maß für die Lautstärke eines Schallereignisses dar und ist deswegen maßgeblich für die Beurteilung, ob die in der LärmVibrationsArbSchV festgelegten sogenannten Auslöse­werte (Grenzwerte) der Ge­räusch­im­mission am Arbeitsplatz erreicht oder überschritten werden.

Frequenzbewertung

Die Frequenzbewertung verstärkt oder schwächt bestimmte Frequenzen eines Schallereignisses. Damit wird der Höreindruck nachgeahmt, den ein Schallereignis auf das menschliche Ohr ausübt. Die diversen Frequenzbewertungen werden durch das Messgerät in Form von Filtern automatisch vorgenommen.

Zeitbewertung

Die Zeitbewertung ermöglicht am Messgerät ein genaues Ermitteln und Ablesen des zeitlichen Verlaufs des Schallpegels in Abhängigkeit von der Art eines Schallereignisses (langsam, schnell, impulsartig).

Was ist der Schalldruckpegel?

In der Akustik rechnet man nicht mit einem auf das Ohr wirksamen Schalldruck der Schallwelle in Pa (Pascal = 1 N·m−2) ), sondern mit dem sogenannten Schalldruckpegel Lp in dB (Dezibel), einem logarithmischen Maß, welches nach folgender Formel berechnet wird:

 

p            = vorhandener Schalldruck

p0          = Schalldruck an der Hörschwelle (p0 = 0,00002 Pa)

 

Hierbei wird der vorhandene/gemessene Schalldruck in ein Verhältnis zu der Hörschwelle des menschlichen Ohrs gesetzt. Die Hörschwelle stellt als Referenzwert gewissermaßen den Nullpunkt für Berechnungen dar. Alle in der Praxis verwendeten Größen werden in der Form des Schalldruckpegels Lp angegeben.

Lärmmesung | Schalldruckpegel Formel | Ims-Koch München

Was sagt die Frequenzbewertung aus?

Die Bewertung der Geräusche kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Im Arbeits- und Gesundheitsschutz ist eine der gebräuchlichsten Größen die A-Frequenzbewertung. Das menschliche Hörempfinden wird hierbei über einen Geräuschfilter nachgeahmt, der in das Messgerät eingebaut ist. Durch die Benutzung dieses Filters werden im Messgerät tiefe Töne stark gedämpft und hohe Töne leicht verstärkt gemessen. Das entspricht ungefähr dem Höreindruck, den ein Schallereignis auf das menschliche Ohr ausübt.

Lp,A in dB(A) ist der Schalldruckpegel (aktueller Wert) gemessen mit Frequenzbewertung A auch Schallpegel genannt.

Eine weitere Bewertung stellt die Frequenzbewertung C dar, bei der tiefe und hohe Töne gleich stark reduziert, d.h. bewertet werden. Bei der Messung von Schalldruckspitzen bei der Erfassung von Schallimpulsen, die mit einem sehr schnellen Anstieg des Schalldrucks einhergehen (knall­artige Geräusche), wird z.B. mit der Frequenzbewertung C gemessen.

Lp,C in dB(C) ist der Schalldruckpegel (aktueller Wert) gemessen mit Frequenzbewertung C.

Was bedeutet die Zeitbewertung bei einer Lärmmessung?

Die gebräuchlichsten Zeitbewertungen, welche die Messgeräte aufweisen, sind die Zeit­bewer­tun­gen slow, fast und peak.

In der Zeitbewertung slow werden Schwankungen gedämpft, sodass das Ablesen von momentanen Pegeln, insbesondere auf Messgeräten mit analoger Anzeige, erheblich vereinfacht wird.

Die Zeitbewertung fast ist die Standardzeitbewertung bei der Mittelung von Schallpegeln. Als Einstellung in einem Messgerät mit analoger Anzeige ist sie weniger gut geeignet, da die schnelle Bewegung des Zeigers ein Ablesen eines Momentanpegels sehr erschwert.

Mit der Zeitbewertung peak wird üblicherweise der maximale Spitzenschalldruckpegel innerhalb eines bestimmten Messzeitraums ermittelt. Zusammen mit der Frequenzbewertung C ergibt er den Messwert, für den in der LärmVibrationsArbSchV Auslöse- und maximal zulässige Expositionswerte festgelegt sind.

Kennwerte und Verfahren bei der Lärmmessung

Als wichtigsten Kennwert hat man den Tages-Lärmexpositionspegel LEX,8h bestimmt, welcher die Lärmeinwirkung (Geräuschimmission ) an einem Arbeitsplatz für einen Arbeitstag von 8 Stunden beschreibt. Wie entsprechende Lärmmessungen durchzuführen sind, ist in der DIN EN ISO 9612 ausführlich festgehalten.

Extrem hohe Schallimpulse verursachen möglicherweise unmittelbare Gehörschädigungen. Solche Schallimpulse können mit dem Spitzenschalldruckpegel Lp,C,peak als Kennwert erfasst werden. Ein weiterer Kennwert ist der maximale A,I-bewertete Schalldruckpegel LA,I,max. Er stellt einen zusätzlichen Kennwert dar, der die akute Gefährdung des Gehörs durch impulsartige Einzelschallereignisse beschreiben kann. In diesen Kennwert geht nicht nur die Amplitude des Schallereignisses ein sondern auch dessen Dauer.

Viele moderne Schallmessgeräte können diesen maximalen Impulsschalldruckpegel LA,I,max parallel zu den anderen wichtigen Messgrößen, wie dem äquivalenten Dauerschallpegel Lp,A,eq und dem Spitzenschalldruckpegel Lp,C,peak, erfassen.

Geräusche an Arbeitsplätzen verlaufen nicht immer gleichmäßig, sondern sie können in ihrem Pegelverlauf auch schwanken oder unterbrochen sein oder aus Kombinationen verschiedener Schallereignisse bestehen. Deswegen müssen Messgeräte, die im Arbeitsschutz eingesetzt werden sollen, den sogenannten energieäquivalenten Dauerschallpegel LA,eq,t (A-bewerteter äquivalenter Dauerschallpegel als Mittelungspegel über einen Zeitraum t) über einen längeren Zeitraum ausweisen können, damit Pegelschwankungen berücksichtigt werden. Der Tages-Lärm­exposi­tionspegel LEX,8h entspricht hierbei einem energieäquivalenten Dauerschallpegel LA,eq,t für eine Expositionszeit t von 8 Stunden.

Wir als Ingenieurbüro in München verfügen über die erforderliche Fachkunde, sowie über Lärmmessgeräte, die den geforderten Stand der Technik bei Lärmmessungen bieten. So sind wir in der Lage, Ihr Unternehmen bei Lärmmessungen im Arbeits- und Gesundheitsschutz wie auch bei sonstigen Akustikmessungen professionell zu unterstützen.

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